Studnitzky
Nocturnal
(XJAZZ/Membran)
Sebastian Studnitzky kann ganz schön viel. Er vernetzt Menschen, organisiert Festivals, leitet ein eigenes Label. Er spielt Trompete, Klavier und weitere Instrumente, kennt sich aus mit Komposition, Recording, Mixing. Da ist es naheliegend, dass er sich in Zeiten stagnierender Tourneen nächtens in die Dachkammer zurückzieht, um musikalische Ideen festzuhalten. Und so entsteht ein Album wie „Nocturnal“ schon beinahe von allein. Manches hat er in Zeiten der verordneten Vereinsamung bereits als Streams mit Gleichgesinnten geteilt, nun wurde aus dem Soloprojekt ein ganzes Album. Es ist gedämpfte, getragene Musik, konzipiert für weite, assoziative Räume, neben den Kerninstrumenten von wortlosen Gesangslinien unterstützt. Sie hat etwas Mantrisches in der Gleichmäßigkeit des Energieflusses, sanft-melodisch, unaufgeregt im Flow. Klänge aus der Nacht, schweifend für die Nacht.