Subtone

Roswitha's Revenge

(Laika/Rough Trade)

Subtone – Roswitha's Revenge (Cover)Trompeter Magnus Schriefl und Holzbläser Malte Dürrschnabel prägen nach wie vor den Sound der Band – mittlerweile sind Subtone bei ihrem vierten Album angekommen. Vielleicht Zeit, einmal leise Zweifel an dieser Art des Modern Jazz anzumelden? Na klar, die Stücke sind von erlesener Komplexität – zahlreiche Takt-, Harmonie- und Tempowechsel im Opener „The Windy Road“ etwa – oder von purem Wohlklang wie das kurze „Super 20″ (Dürrschnabels Saxofon gewidmet). Gleichzeitig ist es aber auch eine Musik, die niemandem wehtut. Die Kenner nicken wissend mit dem Kopf und goutieren die Unisonopassagen im „ML-Song“, das breite Publikum zuckt mit den Schultern. Manchmal kommt mir der „Young German Jazz“, der in den letzten zehn Jahren auch dank dieser Zeitschrift einen enormen Aufschwung erlebt hat, etwas steril daher – man ist zufrieden in der Nische, die man sich geschaffen hat. Dass diese Kritik nun ausgerechnet „Roswitha’s Revenge“ trifft, ist durchaus ungerecht, im Prinzip ist das Album ohne Fehl und Tadel. Aber ist das allein schon ein künstlerisches Ziel?

Text
Rolf Thomas
, Jazz thing 102

Veröffentlicht am unter Reviews

STOP OVER 3 - A Residency Program

1 Kommentar zu „Subtone – Roswitha’s Revenge - Roswitha's Revenge“

  1. „Gleichzeitig ist es aber auch eine Musik, die niemandem wehtut“ schreibt Rolf Thomas abwertend zum neuen Album von Subtone. Ist das ein Kriterium für guten Modern-Jazz? Musikalität, Ideenreichtum und gutes Zusammenspiel reichen Jazz thing nicht mehr. Jetzt muß es also wehtun. Aua. Inhaltsloser kann man eine Musikproduktion nicht rezensieren. Schön, dass Subtone trotzdem zu den Finalisten des Mannheimer Jazzpreises im März 2014 gehören.
    Das Label „Young German Jazz“ wurde von Jazz thing als Marketing-Hebel propagiert, von anderen als „next generation“ übernommen oder umgekehrt. Laika Records, die Roswitha’s Revenge von Subtone jetzt veröffentlichen, hat diesen Treppenwitz nie witzig gefunden sondern veröffentlicht seit nunmehr 25 Jahren noch unbekannte, aber gute Musikerinnen und Musiker ohne irgendwelche Stempel. Das hätte der Rezensent bei schlichter Recherche herausgefunden und sich seinen Text vielleicht nochmal überlegt und in anderen Stimmung das Album gehört.
    Fröhliches Schaffen weiterhin wünscht
    Peter Cronemeyer

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