Sunbörn

Sunbörn

(Tramp Records/Believe/Soulfood)

Sunbörn – Sunbörn (Cover)Afrobeat ist schon lange Weltsprache geworden, keine Frage. Und in Dänemark hat er mit The Kutimangoes über die Jahre eine große Fanbase gewonnen. Jetzt haben sich die sechs Jungs aus Kopenhagen einen nordischeren Namen gegeben, was man ihrem Sound auch sofort anmerkt. In „Sunbörn“ sind immer noch viel fettes Gebläse und funkige Grooves drin, aber weniger Afro denn das Spiel mit dem Popvokabular des 21. Jahrhunderts. Als Erstes fällt die Interaktion zwischen Holz und Blech im Single-Opener „Dancing In The Dusk“ schön ins Gehör, wenn sich frohlockende Flöten und die feuchte Aussprache vom Sax vermengen. An anderer Stelle setzt man auf leicht technoide Disco-Grundierung: „Night Sweat“ hat fast die Stringenz der Jazzrausch Bigband. Noch mehr Anlehnung an Techno gibt es mit Kraftwerks „Metropolis“, wo die Sax-Batterie effektvoll die Synth-Melodie übernimmt, samt elefantösem Finalausbruch. Und Afro? Ist noch in „Under The Same Sky“ mit Anklängen an Südafrikas Satzgesänge zu vernehmen und der alte Doyen Kuti lugt mit Gitarrengeflecht noch in „Beach Case“ durch, wird aber mit einer butterweichen Brazilgitarre garniert. Mit Sunbörn lässt es sich recht unbeschwert in den Frühling hoppeln.

Text
Stefan Franzen
, Jazz thing 149

Veröffentlicht am unter Reviews

Deutscher Jazzpreis 2025
CLOSE
CLOSE