Sunna Gunnlaugs

Cielito Lindo

(Sunny Sky/sunnagunnlaugs.bandcamp.com)

Sunna Gunnlaugs – Cielito Lindo (Cover)Das Album beginnt mit dem Titelstück, einer mexikanischen Folknummer, die das Trio der Pianistin Sunna Gunnlaugs in fröhlich schwingenden Jazz überführt, ohne den Duft von Mittelamerika zu verlieren. Die Isländerin weiß eben, wie man Musik aus verschiedenen Kontinenten zusammenbringt. Ihr immer angenehm zu hörender Jazz sucht nämlich oft die Nähe zu nordisch-poetischer Klarheit. Und das mit starken Melodien und einer nie erzwungen klingenden Gleichberechtigung aller drei Instrumente. Bassist Porgrímur Jónsson und Schlagzeuger Scott McLemore, Letzterer zudem der Ehemann der Pianistin, bilden mit ihren Instrumenten eine echte Einheit mit dem Klavier. Sie komponieren zudem ebenfalls für das Trio. Das klingt manches Mal ganz klassisch amerikanisch jazzig, dabei doch nicht verstaubt. An Einfällen fehlt es nicht. „Summertime“ etwa klingt aufregend atmosphärisch, während der selbstkomponierte „Icelandic Blues“ alles andere als deprimierend und dunkel tönt.

Text
Christoph Giese
, Jazz thing 111

Veröffentlicht am unter Reviews

Deutscher Jazzpreis 2025