June Tabor / Iain Ballamy / Huw Warren
Quercus
(ECM/Universal)
Die dunkle Stimme der britischen Sängerin June Tabor ruft das Echo der Geschichte wach. Gemeinsam mit Pianist Huw Warren und Saxofonist Iain Ballamy findet sie zu dem Trio Quercus zusammen. Dass die Texte unter anderen auf Autoren wie Robert Burns oder William Shakespeare zurückgehen, spielt hier überhaupt keine Rolle. Denn Tabor, Warren und Ballamy skizzieren einen Space aus, der sich von zeitlicher und räumlicher Verortung nahezu freimacht. Äußere Koordinaten zählen nicht mehr, es geht ausschließlich um das dunkle Leuchten, das die drei Protagonisten untereinander entfachen. Hier hallt ein Echo aus dem tiefen Schlund unseres kulturellen Unterbewusstseins wider, dessen genaue Herkunft sich in ihrer mannigfaltigen Brechung nicht bestimmen lässt und wohl auch nicht bestimmt werden will. Folklore, Spätrenaissance, Romantik, Jazz und Pop fließen auf spektakulär unspektakuläre Weise zusammen. Diese Lieder sind einfach da und bedürfen keiner Erklärung. Sie sind einladend, hypnotisch und schön. Was will man mehr?
dem ist nicht hinzuzufügen! Für mich eine der besten Scheiben – vollkommen genrefrei-klasse