Tamara Obrovac Quartet
Ulika Revival
(Unit Records/Harmonia Mundi)
Seit ihrem ersten Album vor 16 Jahren erforscht die Sängerin und Komponistin Tamara Obrovac die kulturellen Wurzeln ihrer Heimat Istrien und entwickelt aus folkloristischen Motiven und Charakteren, aus Dialekten und deren Rhythmen ihre eigene Musik. In Zagreb und Ljubljana ist sie zum Jazz gekommen, in fast allen ihren Aufnahmen hat Obrovac, die gelegentlich auch zur Flöte greift, aber auch durchaus mit Instrumenten gearbeitet, die das folkloristische Moment ihrer Stücke akzentuieren – Mandoline, Gitarre, Cymbal, Akkordeon. Mit „Ulika Revival“ aber lässt sie nicht nur das Quartett in der klassischen Form – Gesang, Piano, Bass, Schlagzeug – wieder auferstehen, das sie auch bei ihrem ersten Album begleitete; sie hat dieses nahezu komplett neu eingespielt. „Ulika“ war einst (und ist es wieder) eine Widmung an die Großmutter – und die spröde Schönheit dieses Debüts wird von dem „Revival“ übertroffen, denn die vier Musiker arbeiten mit viel mehr Mut zur Stille, zu Räumlichkeit, zu mediterraner Melancholie als zuvor.