The Toughest Tenors
Well-Kept Secrets
(Octason/Pool Music)
Tenorsax-Doppelungen haben im Jazz eine lange Tradition. Man denke an Dexter Gordon und Wardell Gray, an Al Cohn und Zoot Sims. The Toughest Tenors kommen zwar aus Berlin, knüpfen aber genau bei diesem urechten, amerikanischen Jazz an, der „noch einen erdigen Stil hatte und hart swingte“, wie es in der Presseinfo heißt. Die Tenoristen Bernd Suchland (etwas weicher im Ton) und Patrick Braun (etwas härter) und ihr Quintett liefern die ganze Palette ab: Blues, Balladen, Uptempos. Das ist effektiv arrangiert und bodenständig gespielt. Weil man die zehn Stücke des Albums nicht zu häufig hört, heißt das Programm „Well-Kept Secrets“. Noch am bekanntesten sind der alte Standard „Star Eyes“, den Charlie Parker unsterblich machte, und Duke Pearsons „Idle Moments“, immerhin Titelstück des berühmtesten Grant-Green-Albums. Anstatt Jazz neu zu definieren, erfüllen die beiden „Tenors“ eine alte Definition mit neuer Leidenschaft. Gut gemacht!