Thomas Clausen Trio
Sol
(Stunt/New Arts International)
Der heute 63-jährige dänische Pianist Thomas Clausen erwarb sich sein musikalisches Rüstzeug, als er, wie so viele andere, in Kopenhagen gestrandete oder durchreisende Musiker begleitete, darunter solche Größen wie Ben Webster, Johnny Griffin, Chet Baker oder Joe Henderson. In den frühen 1980er-Jahren machte er sich mit seinem ersten eigenen Trio selbstständig. Sein mit Thomas Fonnesbæk (Bass) und Karsten Bagge (Schlagzeug) besetzter aktueller Dreier ist schon sein vierter – und wie man hört, bestens eingespielt (seit 2006). Auf dem mit reichlich Sonne beschienenen Album „Sol“ gibt sich das Trio mal skandinavisch elegisch, mal klassisch angehaucht, mal fast jugendlich frisch. Angenehm ist, dass hier niemand etwas zu demonstrieren für nötig hält – außer die Vertrautheit untereinander zur Schau zu stellen und als Gruppe, nicht als Solist mit Begleitung aufzutreten. Selbst wenn das Tempo anzieht übertreibt es keiner der drei in der Heimat sehr populären Spieler mit der Virtuosität. Ganz entspannt geht man mit der Dynamik um und lotet die melodischen Möglichkeiten des Stücks aus. „Sol“ ist vielleicht kein Werk, an das man sich dauerhaft erinnern wird, aber ein sehr sympathisches.