Thomas Dybdahl
What's Left Is Forever
(Universal/Universal)
Thomas Dybdahl liebt die Abwechslung. Während man angesichts des Openers seines neuen Albums noch meinen könnte, in ein Prince-macht-einen-auf-Curtis-Mayfield-Stück hineingeraten zu sein, wartet „Easy Tiger“ mit folkigem Singer-Songwriter-Feeling à la Nick Drake auf und kommt „Running On Fumes“ mit clubbig-blubbernden Beats unverhofft discohaft daher. Gemein ist allen Stücken diese hochsensible, soulgetränkte Stimme, die mühelos das Falsett beherrscht und mal an Marvin Gaye, mal an James Blake gemahnt. Würde es so weitergehen – „What’s Left Is Forever“ wäre die ultimative Herbsteinstimmungsplatte. Geht es aber nicht, denn leider kämpft das Album des smarten Norwegers ab dem fünften Titel gegen eine veritable Durststrecke an, die erst mit den letzten beiden Stücken wieder überwunden wird. Dann aber hören wir Dybdahl at his best, der hier – als ehemaliger Gitarrist der jazzorientierten Quadrophonics – neben seiner nie wieder aus den Hirnwindungen löschbaren Stimme eine formidable Jimi-Hendrix-Gedächtnisgitarre auffährt.