Thomas Lüthi's Biwak

Springfall

(Unit Records/Harmonia Mundi)

Thomas Lüthi's Biwak – Springfall (Cover)Seinem Faible für Ensembles ohne Harmonieinstrument frönt der Tenorsaxofonist Thomas Lüthi derzeit in zwei ungewöhnlichen Trios. Tré ist das ältere der beiden, debütierte vor zehn Jahren in der JTNG-Reihe und hat inzwischen fünf Alben veröffentlicht, während Biwak mit „Springfall“ das zweite Opus auf den Markt bringt. Für die Band mit dem vielbeschäftigten Arne Huber am Bass und Rusconis Schlagzeuger Claudio Strüby hat Lüthi Stücke geschrieben, die im Unterschied zu der mitunter lustig in Richtung Fonk zielenden Musik von Tré von Beginn an sehr transparent wirken, für die Gestaltung und Entwicklung im Biwak völlig offen. Da macht der Bandname durchaus Sinn: Die Musik wirkt direkt, ganz ohne Brimborium auf den Hörer; der Dreier spielt lässig und durchdacht, ohne dass man sich den Raum gegenseitig zustellt. Scheinbar reduziert aufs Nötigste, wirkt das Ergebnis in sich schlüssig und charmant – und weil die Aufnahme sorgfältig produziert wurde, lässt sich „Springfall“ auch unter klangtechnischen Aspekten gut hören.

Text
Uli Lemke
, Jazz thing 114

Veröffentlicht am unter Reviews

Deutscher Jazzpreis 2025