Tim Garland
ReFocus
(Edition/Membran)
Stan Getz‘ legendäres Album „Focus“ bietet immer wieder Inspiration, erst vor ein paar Jahren hat der französische Saxofonist Sylvain Rifflet ein Album namens „Refocus“ vorgelegt, das ausschließlich aus eigenem Material bestand. Sein Kollege Tim Garland hat zumindest den damaligen Opener „I‘m Late, I‘m Late“ neu eingespielt, ansonsten verwendet er bei seinen Originalen Fragmente der damaligen Improvisationen Getz‘. Was Garland wie Rifflet ignorieren: Getz verzichtete auf einen Schlagzeuger (Roy Haynes spielte nur auf besagtem Opener), sondern interagierte mit den von Eddie Sauter arrangierten Streichern. Die sind auch bei Garland prominent zu hören, ein Jazztrio mit Asaf Sirkis an den Drums aber eben auch. Garland möchte damit nicht ausschließlich an Getz‘ Album erinnern, sondern an die ganze Aufbruchstimmung der frühen 1960er-Jahre, die sich in Jazz, Klassik und Filmmusik gleichermaßen bemerkbar gemacht habe – und klingt so elegant wie abenteuerlustig.