Triozean
Koschki
(Neuklang/edel)
Seit ihrem ersten Album „Polar“ von 2008 basteln Triozean an der Quadratur des Kreises, nämlich Anspruch und Zugänglichkeit unter einen Hut – oder besser: auf eine CD – zu bringen. Mit „Koschki“ (russisch für Katzen) kommen Pianistin/Sängerin Olga Nowikowa, Schlagzeuger Krishan Zeigner und Bassist Lars Födisch diesem ambitionierten Ziel so nah wie noch nie. Das Trio aus Dresden wusste schon immer durch komplexe Strukturen, die aus jedem gängigen Mainstream-Rahmen fallen, aber auch mit einem Konzept, das es selbst „Instrumental-Pop“ nannte, auf sich aufmerksam zu machen. Nun jedoch, mit wachsender Erfahrung und Gelassenheit finden, die drei endlich eine stimmige, attraktive Balance. Natürlich irrlichtern wieder die heißgeliebten Tango-Sprengsel durch die elf Songs, ebenso wie kecke Zitate aus der Klassik aufblitzen. Diesmal jedoch klingt alles eine Spur leichter und zugleich brillanter. Vielleicht auch, weil sich Nowikowa offener denn je mit russischer Poesie auseinandersetzt und nicht mehr dem Klischee einer Jazzsängerin hinterherläuft. Denn die eigene Identität liegt oft näher an den Wurzeln, als man glaubt.