Tristan Loriaut
Keep A Safe Distance From Elephants
(enja/Soulfood)
Manchmal möchte man dem Tonmeister auf die Finger klopfen. Etwa wenn er es schafft, ein Altsaxofon in einem Song wie eine unkonturierte Spielzeugtröte klingen zu lassen. Schrecklich für Gaël Horellou, weil unverdientermaßen eine akustische Herabwürdigung seiner bemerkenswerten Linien. Zum Glück aber besteht das Album „Keep A Safe Distance From Elephants“ aus einer Vielzahl unterschiedlicher Besetzungen, von Solo bis zu einem um Streicher zum Septett ergänzten Quartett, sodass sich der französische Gitarrist Tristan Loriaut von verschiedenen Seiten präsentieren kann. Besonders kleine Kombinationen wie etwa im Trio oder Quartett mit Ari Hoenig als Gast eignen sich für seine hintergründig frische Art zu phrasieren. In diesen Momenten packt er die ganze Kiste der pfiffig alterierten Phrasierungen und pointiert eingesetzten Abstraktionen von jazzenden Gewohnheiten aus, die sich im Team zu frechem Modern-Swing oder auch zu Afrikanesken entwickeln, die mit dem vorhandenen Material inspiriert spielen. Kein Album aus einem Guss also, aber eines, das noch weitere Entwicklung in Aussicht stellt.