Ulf Wakenius
Momento Magico
(ACT/edel)
Soloalben sind Bekenntnisse. Denn ohne die Umlenkungen der Aufmerksamkeit auf andere sind Künstler auf sich selbst angewiesen. Für Ulf Wakenius ist das durchaus eine Herausforderung, nicht vom technischen Standpunkt, denn spielen kann er so ziemlich alles, sondern eher aus der Perspektive der Ästhetik und der Haltung. Für „Momento Magico“ bevorzugt er Stahlsaiten – und leider auch Klischees. Denn der rasante Schwede meint, sich noch immer mit anderen Größen des Geschäfts messen zu müssen. So klingen viele der 13 Lieder wie Bezugnahmen auf Gismonti, Montgomery, Lagrène, Towner. Greift er wie in „La Mer“ allerdings zu Nylonsaiten, die mehr Arbeit am Ton nahelegen, wird er entspannter, zentrierter, vertraut endlich der Musik, nicht der Virtuosität. Vielleicht sollte Wakenius die Westerngitarre dauerhaft einmotten, um mehr nach sich selbst zu klingen?