Viola Hammer
Heartbeat Project
(Unit Records/Harmonia Mundi)
Eine ungewöhnliche Idee verfolgt die junge österreichische Pianistin und Komponistin Viola Hammer auf diesem Album. Zunächst hat sie fünf Stücke mit einem elfköpfigen Ensemble eingespielt, die zwischen pastoral-getragenem und kantig-urbanem Modern Jazz pendeln. Auf der zweiten Hälfte der CD werden diese Stücke einem Remix unterzogen und elektronisch bearbeitet – und sind schlicht nicht wiederzuerkennen. In Spurenelementen erkennt man charakteristische Phrasen und melodiöse Kürzel aus der ersten Hälfte – Hammer hat ein Händchen für rare Bläser wie Klarinetten, Oboen oder Flöten –, aber es dominiert der geradezu clubtaugliche Gestus, der die Songs eindeutig auf die Tanzfläche zieht. Aus „Memories Of Stardust“ wird „Stardust Over Coruscant“ und so weiter. Es sind nicht nur der gerade Beat und die schillernde Oberfläche, die einen diese verblüffende Neuschöpfung goutieren lässt. Selten klingen die zwei Seiten einer Medaille so verschieden.