Wael Sami Elkholy
Wurzeln
(Unit/Membran)
Es ist eine höchst eigenwillige Klangwelt, in die einen der ägyptisch-schweizerische Sänger und Oudspieler auf seinem Soloalbum entführen will. Er singt Texte von befreundeten Lyrikerinnen und Lyrikern, denen er jeweils eine musikalische Umgebung maßschneidert. Sein expressiver Gesang wird dabei manchmal („Je Cherche“) nur von der akustischen Oud begleitet, meistens aber kreiert Elkholy mit elektronischen Effekten und Instrumenten ein individuelles Klangbild. So wird „Ast“ zum Beispiel von einem knackenden Beat getragen, während „Fallwind“ eigentlich locker swingt, im Hintergrund aber beunruhigend klingt. Und es gibt noch mehr auf die Ohren: Elkholy verarbeitet Straßengeräusche aus Kairo genauso wie verzerrte Riffs seiner Elektro-Oud. Einzige Konstante des Albums ist seine Stimme (Elkholy singt übrigens meist in Deutsch), die manchmal an wagemutige Jazzsänger wie Michael Schiefel oder Erik Leuthäuser erinnert.