Wanja Rosenthal

Lüfpyrün

(Unit/Bandcamp)

Wanja Rosenthal – Lüfpyrün (Cover)Eine Achse Wien-Köln hat der Wiener Gitarrist Wanja Rosenthal gebaut, der auf seinem Debütalbum mit den Kölner Musikern Adrian Gallet (Tenorsaxofon), Daniel Oetz Salcines (Bass) und Mathieu Clement (Schlagzeug) an den Start geht. Rosenthal hat seinen Metheny, Abercrombie und Scofield studiert (Bill Frisell hatte eher wenig Einfluss) und spielt solide und geschmackvoll, seine Band steht ihm da nicht nach. Rosenthals Songs sind von teilweise skurrilen Gegebenheiten inspiriert – die Pestopreise im Supermarkt zum „Pesto Blues“ oder die Beobachtung von Eichhörnchen zu „Squirrels“; weitere Einflüsse aus der Natur spielen eine Rolle („Regenschauer“, „Autumn Augarten“). Hier und da werden kubanische Rhythmen angedeutet, aber meist lebt der zeitgenössische Jazz des Quartetts von einer subtilen Qualität und bleibt eher dezent – etwas zu dezent vielleicht, manchmal wünscht man sich, dass die Band mehr ins Risiko geht.

Text
Rolf Thomas
, Jazz thing 152

Veröffentlicht am unter Reviews

Deutscher Jazzpreis 2025