Werner Acker
Roots
(Personality Records/in-akustik)
Der Albumtitel ist Programm, denn Werner Acker widmet sich auf seinem Debütalbum den eigenen musikalischen Wurzeln. Die ankern unter anderem fest im Jazz der 1969er-Jahre, als Kenny Burrell mit „Midnight Blue“ einen Klassiker schuf, an dem bis heute kein Gitarrenstudent vorbeikommt. Acker schreibt seine eigenen Stücke, zuweilen spielt er dabei mit reizenden kleinen Zitaten aus den Standards oder kokettiert im Titel einer seiner tiefblau und funky gefärbten Kompositionen mit einem ziemlich bekannten alten Hit, aber seine instrumentalen Songs klingen delikat und authentisch. Die drei Bläser seines Septetts beherrschen die ganze Palette vom sklavischen Support-Riff bis hin zu frenetischen Soli oder verhexten Unisonoläufen mit Ackers Gitarre, der Keyboarder assistiert mit lakonischem Rhodes bei einem lasziven Track, der JJ Cale Spaß gemacht hätte, für dicken Funk kommt natürlich eine Hammond B3 ins Spiel. Eine Retrotour mit Ansage und Charakter.