Wolfgang Muthspiel
Etudes / Quietudes
(Clap Your Hands/www.clapyourhands.ch)
Auf der klassischen Gitarre hat Wolfgang Muthspiel (der von der Violine kam) einst das Gitarrespielen gelernt. Für die klassische Gitarre hat er nun auch einen ganzen Zyklus grandioser Konzert-Soloetüden geschrieben, die sachdienlich mit „Tremolo“, „Pedal“, „Chords“ oder „Triplets“ untertitelt sind. Er wolle damit „das Handwerk feiern“, sagt der 59-jährige Österreicher. Seine virtuosen Übungen der gitarristischen Spieltechnik versteht er als spirituell-sportliche Herausforderung. Spannender noch als die verschiedenen Spieltechniken selbst ist aber, was da musikalisch „nebenher“ auf sechs Saiten noch möglich ist: Muthspiels Etüdenstücke sind auch kompositorisch gesehen bemerkenswert bis faszinierend. Am Ende hat er eine Reihe ruhigerer Stücke angehängt, in denen er teilweise auch mehr improvisiert – er nennt sie „Quietudes“. Da gibt es Verbeugungen vor J. S. Bach, Bill Evans oder Paul Motian. Das Album sei ein „Spiegelbild“ seiner Entwicklung vom Geiger bis zum Jazzgitarristen, sagt Muthspiel.