Yelena Eckemoff Quartet

Everblue

(L & H Production/landhproduction.com)

Yelena Eckemoff Quartet - Everblue (Cover)Arild Andersen am Bass, Jon Christensen am Schlagzeug und Tore Brunborg am Saxofon: Ob man’s will oder nicht: Mit dieser Besetzung ist die Klangfarbe jeder Einspielung schon geklärt. Der musikalische Kompass zeigt strikt nach Norden und in die Zeit, als Keith Jarrett sein skandinavisches Quartett unterhielt und Jan Gabarek sich mit seinen melancholischen Saxofon-Linien Ikonen-Status erspielte. Das Quartett der russischen Pianistin Yelena Eckemoff begibt sich mit großer Perfektion auf die Spuren dieser Musik. Andersen lässt den Bass in warmen Tönen schwelgen, Christensen streichelt die Schlagzeugbecken sanft, Brunborg bläst träumerische Melodieketten und Eckemoff streut Noten dazwischen, die sich perfekt in diese Atmosphäre der filigranen Interaktion einfügen. Interessant wird es immer dann, wenn Eckemoff sich von der zelebrierten Verbindlichkeit verabschiedet und mit raffiniert eingestreuten Harmonien den Schönklang aufbricht. Diese Momente können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass das schon einmal Dagewesene auf diesem Album überwiegt und Eckemoff sich aus dem bisweilen einengenden Korsett des skandinavischen Klangideals zu selten zu befreien weiß.

Text
Michael Stürm
, Jazz thing 111

Veröffentlicht am unter Reviews

Deutscher Jazzpreis 2025